Ein Boerboel braucht den Kontakt zur Familie

Rassebeschreibung

Der Boerboel (gesprochen Burbull) ist ein kraftvoller, ruhiger und familienbezogener Molosser aus Südafrika. Ursprünglich wurde er als Hof- und Familienhund gezüchtet – nicht nur, um Eigentum zu schützen, sondern vor allem, um Menschen und Familie zu begleiten. Seine Aufgabe war es, präsent zu sein, zu beobachten und im Ernstfall zu handeln – mit Bedacht, Klarheit und Mut.

Der Boerboel ist kein lauter oder nervöser Hund, sondern zeichnet sich durch innere Ruhe und stabile Nerven aus. Er nimmt seine Umgebung bewusst wahr, analysiert Situationen und trifft Entscheidungen erstaunlich selbstständig. Diese Fähigkeit macht ihn zu einem zuverlässigen Partner, der Sicherheit vermittelt, ohne Dominanz nach außen tragen zu müssen.

Wesensmerkmale

  • familienbezogen und oft sehr tief auf seine Menschen geprägt

  • wachsam, ohne unnötig zu bellen oder sich aufzuspielen

  • mutig und souverän im Auftritt, jedoch nicht aggressiv

  • loyal und bindungsstark

  • klar im Kopf und lernbereit

  • gelassen, wenn er Ruhe und Struktur erfährt

Ein Boerboel braucht Nähe und ist selten glücklich als reiner „Hofwächter“. Seine Stärke liegt darin, Teil des Familienalltags zu sein – er lebt den Kontakt, spürt Stimmungen und sucht echte Bindung.

Erscheinungsbild

Der Boerboel ist ein kraftvoller, harmonischer und gut bemuskelter Hund, der Stabilität ausstrahlt.
Sein Körper ist funktional – keine Übertreibung, keine massive Überladenheit.
Er bewegt sich ruhig, frei und fließend, mit festem Rücken und deutlicher Präsenz.

Typische Merkmale:

  • Rüden meist 60–70 cm, Hündinnen etwas darunter

  • Starke, mit definierter Muskulatur

  • Breiter, aber klar definierter, blockiger Kopf

  • Ausdruck: aufmerksam, freundlich, wach

Er soll Kraft und Kontrolle in Balance tragen – nie grob, nie schwerfällig.

Geeignete Haltung

Ein Boerboel braucht:

  • Führung mit Ruhe, Klarheit und Herzlichkeit

  • Sozialen Kontakt – tägliche Nähe zur Familie

  • Struktur statt ständige Animation

  • Platz und Bewegung, aber keine endlosen Sportprogramme

Er ist kein Hund für Besitzer ohne Erfahrung – nicht, weil er „schwierig“ ist, sondern weil er seine Menschen ernst nimmt.
Der Boerboel spiegelt Haltung, Sicherheit und Emotionen.

Wo der Mensch klar, ruhig und verlässlich führt, blüht der Boerboel auf.

Besonderheit

Der Boerboel ist einer der wenigen großen Hunde, die ihrer Familie wirklich zuhören.
Er arbeitet nicht „für Leckerchen“, sondern für Beziehung.

Er kann beschützen, ohne bedrohend zu wirken.
Er kann führen, ohne laut zu werden.
Er kann stark sein – und zugleich sanft.

Als Welpe wirkt der Boerboel oft erstaunlich unkompliziert.

Er folgt, orientiert sich gern am Menschen und zeigt eine natürliche Sanftheit.
Viele Halter glauben daher, der Hund „komme von selbst gut erzogen zur Welt“.

Doch wie bei allen charakterstarken Rassen beginnt mit dem Heranwachsen eine wichtige Phase:
Der Boerboel entdeckt seine eigene Eigenständigkeit, testet Grenzen, hinterfragt Entscheidungen und beginnt, seine Umwelt selbst zu bewerten.
Manche Hunde zeigen in dieser Zeit kurzzeitig Unsicherheit, andere wirken plötzlich selbstbewusster oder bestimmter.

Diese Phase ist normal – sie ist kein Problem, sondern Teil seiner Entwicklung.

Ein Boerboel wächst nicht nur körperlich – er wächst auch in Verantwortung.

Wichtig ist jetzt:

  • Ruhe

  • Klarheit

  • verbindliche, aber liebevolle Führung

Keine Härte, kein Druck – sondern verlässliche Orientierung.

Hat der Boerboel ein stabiles Band zu seiner Familie, legt sich diese Phase von selbst.
Was bleibt, ist ein Hund, der weiß, wohin er gehört, und der in sich ruht.

Wenn Familie und Hund sich wirklich gefunden haben, entsteht etwas ganz Besonderes:
Ein Boerboel, der mitdenkt, mitfühlt und mitträgt.

Er erkennt, wer Gast ist und wer Eindringling wäre.
Er spürt, wann seine Menschen sich unwohl fühlen und wann sie Schutz brauchen.
Und er zeigt seine Präsenz – ruhig, souverän, selbstverständlich.

Ein Boerboel beschützt nicht durch Lautstärke, sondern durch Bindung.

Hat man dieses Band geschmiedet, hat man nicht nur einen Hund.
Man hat einen Freund – einen, auf den man sich verlassen kann.



Schwarze Boerboels – Fakten statt Märchen

Wir erhalten häufig die Fragen:

„Züchtest du schwarze Boerboels?“ „Kennst du jemanden, der welche züchtet?“ Oder: „Sind schwarze Boerboels überhaupt echte Boerboels?“

Es ist anstrengend es immer wieder erklären zu müssen. Aber es ist wichtig.

Darum hier einmal die ganze Geschichte – kurz, ehrlich!

1983 sind ein paar südafrikanische Boerboel-Enthusiasten durchs ganze Land gereist, um Hunde zu finden, die ihrem Ideal entsprachen. Nach langer Suche haben sie 72 Hunde ausgewählt, die als Grundlage der Rasse galten.

Keiner dieser 72 Hunde war schwarz.

Nicht dunkel, nicht fast schwarz – kein einziger. Diese Hunde wurden weitergezüchtet – und über 20 Jahre lang fiel kein einziger schwarzer Welpe. Dann tauchte ein Mann namens Lukas van Vuuren auf – und „produzierte“ plötzlich drei schwarze Hunde (Muller Lady, Muller Poppie und „Pet Shop Jim“).

Die Herkunft? Unbekannt.

Er begann, mit diesen Welpen überdurchschnittlich viel Geld zu verdienen. Der Preis war 3-4x so hoch wie üblich. Plötzlich wollten alle mitverdienen – und fünf Jahre später wurde einfach abgestimmt, dass Schwarz jetzt als „erlaubte Farbe“ gilt. (SABT/SABBS)

Ein schwarzer Boerboel kann nur entstehen, wenn mindestens ein Elternteil schwarz ist.

Da 1982 kein einziger der Gründungshunde schwarz war, ist es genetisch ausgeschlossen, dass Schwarz natürlich in der Rasse vorkommt. Jeder schwarze Boerboel, der heute existiert, führt in seinem Stammbaum auf diese drei Hunde zurück.

Wichtige Fakten

-Schwarze Boerboels sind genauso tolle Hunde wie jeder andere – sie sind nicht „weniger wert“.

-Wer einen schwarzen Hund züchten oder registrieren will, kann das über SABMA – South African Black Mastiff tun.

-Schwarze Boerboels werden nicht vom AKC oder UKC anerkannt.

Wenn ein Züchter etwas anderes behauptet – denke drüber nach warum. Wer dir erzählt, schwarze Boerboels seien „schon immer Teil der Rasse“ – lügt. Wenn du einen schwarzen Boerboel hast – freu dich über deinen Hund. Er ist nicht weniger wert, nicht schlechter. Aber du solltest wissen, woher diese Farbe kommt.

Wenn du Züchter bist und schwarze Hunde verkaufst – okay, dein Ding. Aber sei ehrlich zu deinen Käufern.

Klare Fakten zum Schluss

Die drei schwarzen Hunde von Van Vuuren waren wirklich schwarz, nicht „charcoal“, nicht „seal“. Vor 1983 gab es keine offizielle Boerboel-Rasse – nur Bauernhunde in allen möglichen Farben. Aber als man 1983 den Standard festlegte, hat man Schwarz bewusst ausgeschlossen.

Seitdem ist kein schwarzer Wurf entstanden, der nicht auf diese drei Hunde zurückgeht. Das ist keine Meinung – das ist Wissenschaft.

Wahrheit bleibt Wahrheit – auch wenn sie unbequem ist.

Es ist doch nur eine Farbe? Nein!

Der Boerboel stammt aus Südafrika und wurde dort als selbstständig denkender, territorialer und familienorientierter Schutzhund gezüchtet. Seine Aufgabe war es nie, permanent „zu funktionieren“, sondern im entscheidenden Moment eigenständig Verantwortung zu übernehmen. Diese genetische Basis lässt sich nicht wegdiskutieren – sie ist Teil seines Wesens.

Problematisch wird es, wenn rassetypische Linien und Farbvarianten vermischt werden. Bei Einkreuzungen, wie etwa bei schwarzen Tieren mit fragwürdiger Abstammung, entstehen häufig Hunde, deren genetische Prägung nicht mehr eindeutig zuzuordnen ist. Das führt zu Verhaltensmustern, die weder dem klassischen Boerboel noch einer anderen Rasse klar entsprechen. Solche Hunde in das gleiche Raster „rassetypischer Eigenschaften“ einzuordnen, wie es in der Theorie gerne getan wird, ist schlicht unrealistisch. Da mittlerweile verschiedenste Rassen eingekreutzt wurden um die Farbe schwarz zu erhalten, wäre die Liste der dazugewonnen negativ Eigenschaften sehr lang. Welche das sind, müssen euch diejenigen erläutern die diesen Prozess aus dem finanziellen Interesse unterstützt haben...

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Aktuelles

am 31.07.2025 kamen 8 Mädchen und 4 Jungs aus der Verpaarung Khallesi / Leonardo / King auf die Welt.  

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Eingetragender Züchter bei BEU - Breeder No 0047

Member No 5712

Als einer der ersten reg. Züchter mit der vergebenen Züchternummer: 104 , sind wir seit dem 31.12.16. aus OBVD e.V. ausgetretten.